Pferde im Schützenwesen

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Pferde bei Festzügen sind keine Seltenheit und gehören bei den meisten Schützenvereinen zum Schützenbrauchtum dazu. Sie ziehen die Königskutsche, reiten dem Zug voran oder sind innerhalb eines Korps, etwa Reiter oder Artillerie, eigener Bestandteil des Festzuges. Bevor sie für die Teilnahme freigegeben werden, müssen die Tiere tierärztlich durchgecheckt und auf Einsatztauglichkeit geprüft werden. Klingt wie beim TÜV! Ist es ja im Grunde genommen auch, denn wer ein Pferd mitführt, muss nicht nur für die Sicherheit des Tieres, sondern auch für die der Zuschauenden garantieren können.

 

Selbiges gilt übrigens ebenfalls für die reitenden Personen; auch sie müssen eine Eignung vorweisen, den sogenannten Reitpass. Er funktioniert ein wenig wie der Führerschein fürs Pferd: in einem theoretischen und praktischen Teil werden verschiedene Kenntnisse erlernt. So gehören nicht nur Grundkenntnisse in Reitlehre und Pferdehaltung dazu, sondern auch das Versorgen eines Pferdes während eines Unfalls, die Einschätzung und Vermeidung von Gefahren, das sichere Reiten in allen Gangarten sowie das Reiten im Straßenverkehr wird erlernt und geprüft. Trotz all dieser Vorkehrungen können Unfälle eintreten, die Debatte um Tiere bei Festumzügen begleitet jedes Jahr die Karnevals- und Schützenfestsaison. Im Sommer 2022 hatte sie ihren traurigen Höhepunkt, als beim Schützenumzug in Düsseldorf ein Pferd zu Tode kam. Auch wenn die Untersuchung eine natürliche Todesursache ergab, nahmen Tierschutzorganisationen wie auch Schützenvereine und –bruderschaften dieses Ereignis erneut zum Anlass, über das Thema zu diskutieren.

 

Einige Schützenvereine verzichten schon länger auf Pferde, bei anderen wurde nach diesem Vorfall zunächst von dem Einsatz der Tiere abgesehen. Viele Vereine wiederum berufen sich aber auf die engmaschige Betreuung von Pferd und Reiter*in während des Festes sowie ihre traditionelle Rolle und wollen nicht auf die Tiere verzichten. Es bleibt ein aufreibendes Thema!